Wie wir lernen…

An unserer Schule legen wir großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Begleitung und Förderung der Kinder.

Ein zentrales Element unseres pädagogischen Konzeptes ist das zunehmend selbstregulierte Lernen.

Individuelle Lernwege

Foto von allen Schülern und Eltern der Paul Maar Schule

Flexibler Schulanfang

Der flexible Schulanfang bietet den Kindern die Möglichkeit, sich in der Schule individuell, im eigenen Tempo und nach ihren eigenen Lernbedürfnissen zu entwickeln. Kinder des ersten und zweiten Schulbesuchjahres lernen gemeinsam in jahrgangsübergreifenden Klassen. An unserer Schule gibt es derzeit 6 Flex-Klassen.

Schulbesuchsjahre im Flex:

Das Konzept ist darauf ausgerichtet, die individuellen Stärken und Schwächen der Kinder zu berücksichtigen. Die Kinder können entsprechend ihrer Entwicklung entweder schneller voranschreiten oder sie erhalten zusätzliche Möglichkeiten zum Lernen. Die Zeit in der Flex-Klasse kann zwischen 1 und 3 Jahren variieren, je nach individuellem Lernfortschritt. Die Zeit über das zweite Schulbesuchsjahr hinaus wird nicht auf die Dauer der Schulpflicht angerechnet.

Potenziale des Flex

Die Schulanfängerkinder kommen in eine bestehende Klassengemeinschaft, in der bereits Regeln und Rituale verankert sind. Die „Großen“ empfangen die neuen Mitschülerinnen und Mitschüler als „Paten“, wodurch sich die „Kleinen“ in der Schule schneller orientieren können. Das soziale Lernen wird ganzheitlich bei allen Kindern gefördert.

Alltag im Flex

Die Flex-Klassen werden zusätzlich von sozialpädagogischen Fachkräften unterstützt. Jeweils zwei Klassen bilden eine Gruppe. Sie arbeiten am Vor- und Nachmittag eng zusammen, sodass ein ganzheitlicher Lern- und Lebensraum entsteht. Die kooperative Gestaltung zeigt sich bei fachlichen Einführungen oder ritualisierten Strukturen, wie z. B. im gemeinsamen Morgenkreis.

Weiterführende Informationen finden Sie unter: https://kultus.hessen.de/sites/kultus.hessen.de/files/2021-08/flexiblerschulanfang.pdf

 

Konzept Jahrgang
3 & 4

In den Jahrgängen 3 und 4 sind jeweils alle Kinder des Jahrgangs Teil einer großen Jahrgangsklasse. Innerhalb dieser Klasse nutzen wir Stammgruppen, die von jeweils einer Lehrkraft übernommen werden. So ermöglichen wir es, den Lernprozess der Stammgruppenkinder eng zu begleiten und den Kindern und Eltern feste Bezugspersonen anzubieten.
Ein zentrales Element unseres pädagogischen Konzepts ist das selbstregulierte Lernen. Wir fördern die Selbstständigkeit der Kinder, indem wir ihnen Werkzeuge an die Hand geben, um an eigenen Lernzielen zu arbeiten, diese zu reflektieren und immer mehr Verantwortung für den eigenen Lernprozess zu übernehmen. Durch verschiedene Unterrichtselemente wie bspw. die Lernleiter haben die Lernenden die Chance, in ihrem eigenen Lerntempo zu arbeiten und ihre persönlichen Ziele zu verfolgen.

Die Jahrgangsklassen verteilen sich auf mehrere multifunktionale Räume, die liebevoll, kreativ und entsprechend ihrer Funktionen gestaltet wurden.

PMS-Zeit in Lernateliers

Im April 2021 besuchten wir mit einem kleinen Team bestehend aus Lehrkräften, Betreuungskräften und der Schul- und Betreuungsleitung eine ehemalige Schulpreisträgerschule. An der Grundschule Auf dem Süsteresch bekamen wir Einblicke, die uns darin bestärkten, unseren Weg weiterzugehen und unsere Schule neu zu denken. Auch wir führten recht schnell eine Selbstlernzeit ein und schufen immer mehr Räume (Lernateliers), in denen die Kinder in der Selbstlernzeit eigene Ziele verfolgen konnten und können. Unsere ersten Ateliers bestanden aus einer Baubude, einem Malatelier angelehnt an die Idee von Arno Stern und der Gymnastikhalle, in der man Tänze oder auch Theaterstücke einüben konnte. Außerdem wurden Lernwürfel für Mathe, Deutsch, Sachunterricht und auch Englisch entwickelt, an denen Kindern üben, aber auch knobeln können. Nach kurzer Zeit bot eine Mutter an, den Kindern eine Einführung in das Programmieren mit Scratch zu geben. Dies mündete in einem großartigen Projekt eines digitalen Schulführers, den die Kinder gemeinsam mit der Mutter entwickelten.  Was in einem kleinen Team begann, weitete sich schnell aus, weil nun auch der nächste Jahrgang bereit war, eine Selbstlernzeit anzubieten. Dies führte zu einer Vielfalt an verschiedenen Angeboten bestehend aus einem Nähatelier, einem Designatelier, einem Kinderkünstleratelier, einem Angebot im Werkraum, dem Modellbauatelier, dem Scratchatelier, einem Kochatelier und einer Schülerzeitung.

Diese Vielfalt ist möglich, weil sich ein jeder mit seinen Fähigkeiten und Interessen einbringen und somit den Kindern ein reichhaltiges Angebot geboten werden kann, welches in höchstem Maße motivierend ist. Mit den Erfahrungen der Selbstlernzeit wurde nach und nach ein Lerntagebuch entwickelt, in dem die Kinder ihre Ziele der Selbstlernzeit notieren und auch ihre eigene Arbeit, sowie das Arbeits- Lern- und Sozialverhalten reflektieren.

Klar ist, dass ein begonnenes Ziel unbedingt fertiggestellt werden muss und nicht jede Woche ein neues Ziel angefangen werden darf. Daher verbleiben die Kinder so lange in einem Atelier, bis das Ziel erreicht ist. Der Wechsel in ein anderes Atelier wird dann mit dem jeweiligen „Anbieter“ besprochen, der mit dem Kind über sein jeweiliges Produkt in den Austausch geht und überlegt, welches die nächsten Schritte im neuen Atelier sein könnten. Mit dem dann formulierten ersten Ziel wechselt das Kind schließlich in das neue Atelier.  

Fand diese „Selbstlernzeit“ zunächst an zwei Tagen die Woche für jeweils zwei Stunden statt, haben wir uns seit dem Schuljahresbeginn 2024/2025 als Team dazu entschieden, die „Selbstlernzeit“ an einem Tag über vier Stunden und der sich daran anschließenden Präsentationszeit stattfinden zu lassen. 

Nach den Osterferien bieten wir in einem neuen  Pilotprojekt nun auch den Kindern aus ersten Flex-Klassen die Möglichkeit, auf individuelle Potenzialsuche zu gehen. Die „Selbstlernzeit“ wird von nun an in „PMS-Zeit“ (Projekt mit Spaß-Zeit) umbenannt. Hierdurch entstehen auch weitere Lernateliers.

Individuelle Lernwege

An unserer Grundschule legen wir großen Wert auf eine individuelle und eigenständige Lernorganisation. Die Kinder arbeiten an sogenannten Lernleitern/ Lernpfaden, die für bestimmte Themenbereiche bereits angelegt sind und kontinuierlich weiterentwickelt werden.

 

 

 

Lernstatus-systeme

Die Förderung der Selbstständigkeit und zunehmende Übernahme zur Eigenverantwortung liegt uns als Schule sehr am Herzen. Deshalb haben wir in allen Klassen ein Graduierungssystem (angelehnt an das der Alemannenschule in Wutöschingen) – unser Lernstatussystem etabliert.

Dabei werden vier Stufen unterschieden:
Neustarter <- -> Starter <- -> Durchstarter<- -> Lernprofi

Der Status der Kinder wird unabhängig von den inhaltlichen Leistungen vergeben. In regelmäßigen Abständen wird er innerhalb der Klassengemeinschaft und auch im multiprofessionellen Team evaluiert und besprochen.

Kinder übernehmen die Verantwortung für das eigene Handeln, denken über ihren Lernprozess und den sozialen Umgang innerhalb der Gemeinschaft nach. Eine Beratung durch eine Lernbegleiterin oder einen Lernbegleiter helfen den Kindern dabei, die nächste Stufe zu erreichen.